Ohne Telefon – mit Internet
Ein Texter ohne Telefon…
Das wird der Erfahrungsbericht, wie es sich anfühlt, mal 2 Tage von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Na gut, nicht ganz. Wir sind ja hier nicht auf dem Himalaya und Internet hat wenigstens noch funktioniert.
Aber versuchen Sie mal, Kunden oder Geschäftspartner anzurufen und außer dem Besetzzeichen Tuuut-tuuut-tuuut kommt gar nichts, rein gar nichts. Völlig egal, ob man die Ortsvorwahl von Frankfurt wählt oder Buxtehude. Nicht mal im Ort…. tuuut-tuuut-tuuut…. Na gut, alle näheren und ferneren Bekannten angefragt, hat aber nichts gebracht. Alles nur per Mail, Skype…. jaja, zum Glück waren diese Medien nicht gleich mit abgeklemmt.
Und dabei hatte alles so erfreulich begonnen. Zwei Jahre, nachdem wir bei 1&1 Kunde geworden waren, teilten uns die Verantwortlichen eine frohe Botschaft mit. Am 13.11.08, pünktlich 1 Tag vor dem 40. Geburtstag meines Mannes, sollte endlich unsere lahme 3.000er DSL-Verbindung gegen eine 16.000er ersetzt werden. Inklusive der kompletten Übernahme sämtlicher 7 Telefonnummern, davon 1 die Fax-Nr.
Ja, pünktlich wie sie nun mal in solchen Fällen ist, hat auch die Telekom am 13.11.08 den Anschluss abgeschaltet. Gestern kein Telefon, kein Rauswählen, kaum Reinkommen. Na gut, egal. Morgen gehts wieder. Fehlanzeige! 14.11.08, kein Anruf nach draußen.
Und dabei wollten ja unsere Mitarbeiter, meine Sekretärin und ich meinem Mann in Berlin auf der Baustelle zum Geburtstag gratulieren! Haben wir auch getan…. per Handy. Und genauso per Handy ging mein nächster Anruf an die tolle Hotline von 1&1. Ich muss sagen, die erste Mitarbeiterin war erstaunlich kompetent. „Versuchen Sie es mal mit Ausschalten, Stecker ziehen oder System auf Werkseinstellungen zurücksetzen“, war die knappe Auskunft, die ich nach Beantwortung von 5 Fragen eines automatischen Spracherkennungssystems endlich von der „Fachkraft“ bekam. Ja, wo schaltet man nun aus? Wo sind die Werkseinstellungen? Keine Ahnung! Als ich es rausgefunden und erledigt hatte, ging gar nichts mehr! Wer rein noch raus. Super, das kann ein ruhiger Arbeitstag werden…..
Zweiter Anruf bei der Hotline, wieder die 5 Fragen des Spracherkennungssystems. Wenigstens verstand mich der Computer auf Anhieb. Dann bekam ich eine nette Kollegin, die mir weiterhalf. Nachdem wir Speedtest Internet und einiges anderes getan hatten (16.000 DSL lag an!) ging es weiter zur Abteilung Technik.
Nochmal endlos in die Warteschleife! Dann endlich: Die erlösende Stimme eines netten Mitarbeiters. Der hat mich in Windeseile durch sämtliche Menüpunkte der Fritz-Box geführt, die nötig waren, um das Teil noch einmal vollständig mit PIN und Code und Kunden-Nr. und allem auf Werkseinstellung zurückzustufen. Hat dann geklappt. Alle Nr. angemeldet! Es ging wieder…. Prompt klingelte das Telefon. Der Herr sagte mir noch, da ich jetzt kein ISDN mehr hätte, würden also nur 3 Nummern funktionieren…..
Na toll! Warum sagt mir das keiner vorher? Ging doch bis jetzt auch! Ich habe 7 Nummern! 7!! Und die brauchen wir auch alle. Da hängt nämlich das ganze Haus dran. Sagt der nette Mann: „Da müssen Sie Kabel bis zur Fritz-Box ziehen, mit der TAE-Dose gehts nicht mehr!“ Ich hör wohl nicht richtig? Kabel vom 2. Stock ins Parterre? Löcher durch Betondecken bohren? Mindestens 20 m Telefonkabel kaufen?
Ein Anruf bei meiner Mutter (vom Handy aus) auf deren VoIP-Telefonnummer brachte Klarheit… nein, so kann man nicht sagen…. Er brachte Gewissheit! Es funktionierte…. nur wie! Von Klarheit konnte keine Rede sein! Mutter meinte: „Klingt wie 180 auf der Autobahn bei offenem Fenster und Sturm“. In der Tat, so war es auch.
Heute Abend kam dann ein Anruf meines Mannes vom Festnetz auf den Anschluss meiner Mutter. Freudestrahlend kam sie in die Küche und meinte: „Wie vorher! Super hast du das gemacht!“ Ich überzeugte mich auch, dass alles ging. Sie konnte auch rausrufen. War mir klar, nachdem der Mann gesagt hatte, „außer sie stecken die Telefone in die N-TBA“. Ha! Da stecken die doch die ganze Zeit drin! Alles auf der Anlage! Juhu! Unsere Telefone gehen wieder. Und 16.000er Anschluss läuft auch.
Nur mein privates Silbernes hab ich noch nicht getestet. Mal sehen, wenn es aufgetankt ist, wer dann mein „Versuchsobjekt“ wird. Aber gut, dass Muttern jetzt nicht zum Telefonieren ins Büro kommen muss.
Da kann man mal sehen, wie abhängig man sich von der Technik schon gemacht hat.
Heike Stopp
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