Mit und ohne Job – Was mag wohl besser sein?
Wer arbeiten geht, hat Geld. Wer Geld hat, kann sich mehr leisten. Dieser Satz ist in der heutigen Zeit ein böser Irrtum. Viele Deutsche liegen mit ihrem derzeitigen Netto-Gehalt kaum über dem Existenzminimum. Verständlich, das sich so manch einer fragt, warum er denn stundenlang buckeln soll, wenn er letztendlich als Couchpotato den Tag verbringt.
Warum haben wir einen Job? Warum sitzen wir nicht einfach alle den ganzen Tag tatenlos auf der Couch, stopfen Chips und Schokolade in uns hinein und lachen über diejenigen, die sich 8 oder mehr Stunden am Tag den Buckel krumm schuften? Auf was hoffen all die Angestellten und Arbeiter, wenn sie morgens vom Wecker aus den Träumen gerissen werden und zur Arbeit müssen?
Überzeugte Arbeitslose halten die Menschen, die eine Arbeitsstelle haben, schlicht und ergreifend für dumm. Das Leben ist einfach viel schöner wenn man fürs ausschlafen, faulenzen und fernsehen bezahlt wird. Wie man erfolgreich keinen Job erhält wissen die so genannten Schmarotzer nur zu gut.
Fakt ist das mit und ohne Job ein normales Leben stattfinden kann. Doch sieht man aktuelle Berichte über den Regelsatz von Hartz 4, fragt man sich wie man denn so überleben kann? 130 Euro im Monat nur für Lebensmittel und Getränke? So mancher Angestellte muss schon mit diesem traurigen Ergebnis über den ganzen Monat kommen. Selbst als Häftling hat man ein besseres Leben, denn die Essensrationen einer JVA sind reichlich und lassen keinen Verhungern. Das Gegenteil ist hier meist der Fall. Beinahe 80% der Inhaftierten haben bei ihrer Entlassung einiges an Kilos zugenommen und passen teilweise gar nicht mehr in die Kleidung, die sie bei der Inhaftierung trugen. Was man ausserhalb des Essens benötigt kann man sich im Knast legal käuflich erwerben, sofern man das nötige Geld erarbeitet hat oder sich von Freunden, Familie oder Bekannten Geld einzahlen lässt.
Nun aber wieder zurück zur Bevölkerung die die Freiheit geniessen darf und sich mit Dingen wie höhere Mehrwertsteuer, Erhöhung von Spritpreisen und Fahrkarten, Überstunden, Preissteigerungen bei Lebensmitteln und den Launen eines Chefs, ärgern müssen.
Hartz4 bietet Familien mit mehreren Kindern eine gute Grundlage. Ein Beispiel: Ein Ehepaar mit 4 Kindern erhält ca. 850 Euro zuzüglich der Kosten für Unterkunft und Heizung. Hier kann man von ca. 500 Euro ausgehen, was ca. 1300 Euro ausmacht. Vergleicht man dies mit einem Standard-Lohn von Zeitarbeitern, die ca. 1300 bis 1500€ brutto verdienen, hat man als Hartz-4-Empfänger wesentlich mehr Geld in der Tasche. Doch was ist mit dem Drang, dass man etwas tun möchte? Will denn wirklich beinahe jeder Arbeitslose faul auf der Couch sitzen?
Manchmal können schon sehr große Zweifel aufkommen, ganz gleich ob mit oder ohne Job.
von Carmen Päßler (c)
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